Mohntagliatelle mit Möhren-Erdnusssoße

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Erntezeit in unserem Garten und Versuchszeit in meiner Küche! Ohne gleichen sind die Möhren in Duft, Aroma und Geschmack! Wenn man sie höchst eigen, aus dem Boden gebuddelt hat. Möhren sind für mich eines der dankbarsten Gemüse überhaupt. Aus ihnen lassen sich die Schönsten herzhaften wie auch süßen Gerichte zaubern und auch in der Bäckerei sind sie gern gesehene Gäste. Nachfolgendes Gericht ist ein wenig aus allen Bereichen zusammen gestellt und überzeugt mit einem würzig-sanften Aroma.

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Zutaten (2 Personen)

Zubereitungszeit etwa 45 min

  • 250 g Möhren
  • ½ Zwiebel
  • ½ Knoblauchzehe
  • 1 TL Erdnussbutter
  • 1 EL Erdnussöl
  • 1/2 TL Steinpilz-Hefebrühe (Reformhaus)
  • 200 g Tagliatelle
  • Salz, Zitronenpfeffer
  • 1/4 L Sahne
  • je eine Prise Zucker und Chili
  • 2 EL gemahlener Mohn
  • 2 EL Butter
  • 2 Zweige frischer Estragon

Die Möhren gründlich waschen, schälen und nochmals waschen. Anschliessend in feine Scheiben schneiden. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Das Erdnussöl erhitzen und die fein geschnittenen  Zwiebel- sowie die Knoblauchwürfel darin glasig anschwitzen. Nun die Möhren zufügen und mit andünsten. Mit Salz und etwas Zucker karamellisieren und mit 1/4 Liter Wasser ablöschen. Alles einmal aufkochen und die Hefebrühe einrühren. Zugedeckt ca. 15 Minuten garen.

Währenddessen die Tagliatelle in reichlich kochendem Salzwasser 8-10 Minuten bissfest garen. Von den garen Möhren mit Schaumkelle etwa 1/3 aus dem Fond heben und beiseite stellen. Die restlichen Möhren mit der Sahne, der Erdnussbutter  in der Brühe pürieren. Die Soße mit Salz, Zitronenpfeffer und etwas Chilli pikant abschmecken. Die übrigen Möhren sowie die Estragonblättchen zufügen und noch einmal erwärmen.

In einer Pfanne die Butter aufschäumen, den Mohn darin anschwitzen und die gut abgetropften Tagliatelle darin schwenken. Die Tagliatelle mit der Möhrensoße hübsch auf einem Teller anrichten und einfach genießen. 🙂

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Tarhonya mit Kürbis, eine ungarische Liason

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Sicherlich kennt ihr das Gefühl sich an ein Gericht und die damit einher klingende Sehnsucht, aus dem Urlaub, zu erinnern. Bei mir kommen diese Erinnerungen meist mit dem Beginn der Sommerferien. In meiner Kindheit bedeutete dies eine Reise,mit der Familie, in die  östlichen Nachbar Länder. So lernte ich nicht nur geografisch, sondern auch kulinarisch Tschechien, Bulgarien, die Slowakei und nicht zuletzt Ungarn kennen. Tarhonya sind ungarische Nudelgraupen und für mich eine Reise an den Plattensee, hin zu Langos, Pörkelt und die erwähnten Tarhonya. Sie selber herzustellen ist mir ein wahrlich zu anstrengender Aufwand, denn hierfür wird aus Eiern, Mehl sowie ein wenig Salzwasser ein fester Teig geknetet und durch ein spezielles groß löchriges Sieb gedrückt. Glücklicherweise habe ich aber eine sehr liebe Freundin die mich regelmäßig mit Köstlichkeiten aus ihrer ungarischen Heimat versorgt. Man findet Tarhonya aber auch in einigen Spezialitäten Läden bzw.im Internet.

Zutaten (2 Personen)

Zubereitung etwa 1 Stunde

  • 200 g Tarhonya – Nudelgraupen
  • 40 g Schweine oder Butterschmalz
  • 1 Zwiebel feingeschnittten
  • 1 Msp. gerauchte Paprika
  • 500 ml Gemüsefond
  • 100 ml weißer Traubensaft
  • 1 guten EL Butter
  • Salz, Pfeffer
  • 250 g Hokkaido Kürbis
  • 2–3 Stiel(e)  fein geschnittener Salbei
  • 80 g frisch geriebenen Pecorino

Den Ofen auf 175°C Umluft vorheizen. In einem Topf das Fett erhitzen, die geschnittene Zwiebel goldgelb anrösten, Nudelgraupen dazugeben, mit dem Paprika bestreuen. Mit dem Traubensaft ablöschen und anschließend  mit dem Gemüsefond aufgießen. Zugedeckt ca. 5 Minuten (auf kleiner Flamme) köcheln lassen und danach für etwa 40 min. in den Ofen geben. Die Tarhonya sollten noch ein wenig Biss haben.

In der Zwischenzeit ein Backblech mit Backpapier belegen. Den gewaschenen Kürbis in ca 2 cm dicke Würfel schneiden und auf das Backblech legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Salz, Pfeffer würzen. Den Kürbis im Ofen etwa 15 Minuten backen bis er weich ist danach aus dem Ofen nehmen.

Die Tarhonya aus dem Ofen nehmen und den Kürbis sowie die Butter und den Salbei unter heben. Bei Bedarf noch etwas Flüssigkeit zufügen und mit dem Pecorino würzig abrunden.

Ein knackiger Salat rundet das Essen ab! ich wünsche einen guten Appetit.

 

 

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Etwas zum träumen!

handy 163Wer Schmetterlinge lachen hört

Carlo Karges

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Stier, zum Narr, zum Weisen.
Und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen.

Der weiß, dass er nichts weiß,
wie alle anderen auch nichts wissen.
Nur weiß er, was die andern
und auch er selbst noch lernen müssen.

Wer in sich fremde Ufer spürt,
und Mut hat sich zu recken,
der wird allmählich ungestört
von Furcht, sich selbst entdecken.

Abwärts zu den Gipfeln
seiner selbst blickt er hinauf,
den Kampf mit seiner Unterwelt
nimmt er gelassen auf.

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken.

Wer mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben
und ist selbst dann lebendiger
als alle seine Erben.

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Karotten- Quark- Roulade

neu 008Heute stelle ich ein vegetarisches Rezept, der Kategorie Resteküche vor! Nach einem wundervollen Urlaub in Leipzig, war der heimische Kühlschrank so gut wie leer und so richtig Lust zum einkaufen kam bei mir nicht auf! Die Hauptartisten in meinem Kühlschrank waren einige  lommelige Karotten, 2 Eier und ein Päckchen Quark. Im Tiefkühler entdeckte ich noch etwas gefrorenes Gemüse und der Vorratsschrank wartete mit etwas gepufften Amaranth, Weichweizengrieß und einiges an Gewürzen auf.

Zeit für Hexenküche! Ganz nach dem Motto, man nehme ein wenig davon und hiervon, fügte ich die Zutaten zu einer homogenen Masse zusammen und garte sie, auf Grund eines Anflugs von Faulheit, in der Folie im Wasserbad 🙂

Zutaten (2 Personen)

Zubereitungszeit etwa 1,5 Stunde

  • 4 geschälte und grob geraspelte Möhren
  • 1 El braune Butter
  • 1 Prise Zucker
  • 500 g Quark (20%)
  • 2 Eier
  • 80 g gepuffter Amaranth
  • 70 g Weichweizengrieß
  • 2 El fein geschnittener Dill
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Msp Kreuzkümmel

Die geraspelten Möhren in der Butter etwas 5 Min. andünsten, mit dem Zucker bestreuen (damit sie leicht karamellisieren) und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Den Quark mit den Eiern glatt rühren, nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und dem Kreuzkümmel würzen. Anschließend den gepufften Amaranth, den Grieß, den Dill und die Möhrenraspel unter mischen. Die Masse etwa 20 min ruhen lassen.

Aus der Masse wie in der Bildfolge zu sehen ist ein „Knallbonbon“ formen. Reichlich Wasser zum Kochen bringen, den Knödel einlegen, die Hitze reduzieren und  ca. 20 Min. leise köcheln.

neu 006 In der Zwischenzeit das Gemüse nach Bedarf zubereiten. Im meinem Fall habe ich es mediterran mit mit etwas Tomatenfondue gehalten. Die Roulade nach dem Garen aus dem Wasserbad heben, vorsichtig auspacken und aufgeschnitten zu dem Gemüse reichen! 🙂

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Tagliatelle mit Kohlrabi-Estragon- Orangengemüse

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Nun ist es endlich soweit und das Projekt Garten hat die ersten Erträge gebracht. All das buddeln, jäten und pflegen hat sich gelohnt. Die gigantischen Salate wurden noch gemeinschaftlich, mit den Schnecken geteilt und verspeist aber die ersten Kohlrabi habe ich vehement verteidigt! Was soll ich sagen, der Kampf hat sich gelohnt und folgendes Rezept ist der Beweis! 🙂

 

 

handy 055Besonders die Kombination von Estragon, Senf und der fruchtigen Orange geben dem Kohlrabi ein außergewöhnliche leckeres Aroma!

Zutaten (2 Portionen)

Zubereitungszeit 30-45 min

  • 180-200 g Tagliatelle
  • 2 Kohlrabi (etwa 600g) mit den jungen Blättchen
  • 40 g Butter
  • 1 Tl groben Senf
  • 1 kleine Zwiebel fein gewürfelt
  • 50 ml Orangensaft
  • 150 ml Gemüsefond
  • 100 ml Sahne
  • 1 EL frische Estragonblättchen
  • Salz,Pfeffer
  • etwas fein geriebene Orangenschale
  • 1 Prise Piment d’Espelette

Den Kohlrabi waschen, schälen und in ca 2 cm große Würfel schneiden. Die Blättchen waschen und in feine Streifen schneiden. Die Butter in einer Pfanne schmelzen und aufschäumen lassen,  die Kohlrabiwürfel darin glasig andünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.  Die fein geschnittene Zwiebel zufügen und kurz mit anschwitzen. Mit dem Gemüsefond, dem Orangensaft aufgießen und den Senf zufügen. Den Kohlrabi garen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Die Tagliatelle nach Packungsanleitung garen. Nun die Sahne zu dem Kohlrabi hinzufügen und einmal aufkochen, danach die Hitze reduzieren und etwas eindicken lassen. Kohlrabiblättchen, Estragon, Orangenschale und Piment d`Espelette in die Sauce rühren. Die garen Tagliatelle hinzufügen, durch schwenken und nochmals fein würzig abschmecken.

Zusammen mit etwas frischem Estragon anrichten und vielleicht im Grünen genießen.:-)

 

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Stille finden in der Großstadt

„Unkraut nennt man die Pflanzen, deren Vorzüge noch nicht erkannt wurden.“
Ralph Waldo Emerson

Manchmal wünschte ich mir einfach riesengroße Ohrenschützer zu besitzen um dem Lärm der Stadt zu entfliehen. In meiner Kindheit nahm ich dies so nicht wahr und wohnte auch eher ländlich. Heute jedoch, mitten in der Großstadt erschlägt mich immer öfters, dass zu viel an Geräuschen, Gerüchen und manchmal auch, dass zu viel an Menschen.

Dank Nicole von Fleischwolf-93,5% vegan darf ich an einem Projekt teilnehmen, das das Ohrschützer-Prinzip übernimmt. Mit meine-ernte.de entdecke ich meine grüne Seele neu. Entspanne mitten auf einem Acker bei Bauer Klaus, buddel mich durch einen erstaunlich großen Gemüsegarten,. Ich jäte Unkraut, bekämpfe Schnecken und Kartoffelkäfer, stapfe durch Schlamm, Matsch und auch Staub. Alles so natürlich und weit weg von dem gepflegten, sauberen Alltag. So unendlich ruhig vom Stadtlärm aber erfüllt mit den Geräuschen der Natur werden alle meine Sinne wieder genährt!

„Die pralle Sonne auf dem Rücken,
während man sich über Schaufel oder Hacke beugt
oder beschaulich den warmen, duftenden Lehmboden riecht,
ist heilender als manch eine Medizin.“
Charles Dudley Warner

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Teriyaki-Lachs auf gebratenem Rettich

img_20160508_164320.jpgRettich oder Radi nur zum Salat? Nein das war einmal! Vor langer Zeit durfte ich einmal das wundervolle Japan besuchen, dabei hatte ich die Gelegenheit, dieses würzige Gemüse in einer anderen Zubereitung kennenzulernen und zu lieben.  Als mir kürzlich, auf dem Wochenmarkt, ein herrlicher weißer Rettich entgegen strahlte, konnte ich nicht anders und griff zu. Zusammen mit einem saftig gegartem Lachsfilet wurde er zu einem würzigem Rettich aus dem Wok. Mit nur wenigen Zutaten aber dennoch überzeugend! Einfach mal ein wenig anders und bestimmt einen weiteren Versuch wert!

 

Zutaten ( 1 Person)

Zubereitungszeit etwa 30 min

  • 200 g  weißer Rettich  
  •   Salz, Pfeffer aus der Mühle
  •  1 Msp 5 Gewürzpulver
  •   1 Lachsfilet  ohne Haut (à ca. 150 g) 
  •   1/2 TL Tomatenmark  
  • 1/8 l Gemüsefond
  •   1 EL  Sesamöl  
  •   2 EL   Teriyakisoße  
  •   Saft von 1/2 Zitrone 

Den Rettich schälen, der Länge nach halbieren und in ca. 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Das Lachsfilet waschen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer würzen.Das Öl in einem Wok erhitzen, den Fisch darin kurz und scharf von beiden Seiten anbraten, anschließend mit etwas Teriyakisoße bestreichen und im Ofen bei ca. 80°, etwa 10 min, gar ziehen lassen. Der Fisch sollte in der Mitte noch glasig und damit saftig sein. Den Rettich in den Wok geben darin ca. 3 Minuten bei mittlerer Hitze braten, mit Salz, Pfeffer und dem 5 Gewürzpulver würzen. Das Tomatenmark hinzufügen, kurz anschwitzen und mit dem Gemüsefond ablöschen. Solange weiter garen bis die Flüssigkeit fast vollständig eingekocht ist. Nun mit der restliche Teriyakisoße und dem Zitronensaft pikant abschmecken und zusammen mit dem Lachs servieren. Dazu einen lockeren Duftreis reichen, welcher mit ein wenig Kardamom gewürzt ist.

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Rinderrouladen für den Sommer

img_20160428_142611.jpgDieser Klassiker der deutschen Küche wird oft in Begleitung von Rotkohl, Kartoffelklößen und einer „sämig gebundenen“ Soße angetroffen. Was, richtig zubereitet, auch eine wunderbare Sache im Spätherbst oder Winter ist. Nur im Sommer vielleicht nicht ganz den Zeitgeist trifft. Nun liebe ich aber Rouladen! Die Kombination, der Geschmacksnuancen, aus Senf, Zwiebeln und fein-würzigem Speck ergeben ein unvergleichliches Aroma in der Nase und dem Mund.

Also habe ich mir den Klassiker ein wenig „entschärft“, „aufgehübscht“ und dem sommerlichen Feeling angepasst. Mit einem herrlichen Gemüse aus  Brechbohnen, getrockneten Tomaten und Champignons, sowie einer Soße die nur durch langes schmoren, mit Wurzelgemüse, ihren Geschmack und Bindung erhält. Dazu gab es ein knuspriges Ciabatta um auch den letzten Tropfen Soße nicht zu vergeuden. Lecker, einfach nur lecker! 🙂

Zutaten (2 Personen)

Zubereitungszeit etwa 2 Stunden

  • 2 Rinderrouladen aus der Keule (ca. 150 g)
  • 1/2 kleine Zwiebel
  • 1 kleine Knoblauchzehe
  • 1 Karotte
  • 1 kleines Stück Sellerie
  • 1 Gewürzgurken in Scheiben geschnitten (Spreewälder)
  • 1/2 Zwiebel in Scheiben geschnitten
  • 2 TL grober Senf (Bautzener)
  • 2 Scheiben Frühstücksbacon
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 2 EL Öl
  • 1 TL Tomatenmark
  • 100 ml roter Cranbeerie Saft (alternativ ein trockener Rotwein)
  • 1/2 L Rinderfond
  • 1-2 Zesten Zitronenschale

 

Den Ofen auf 175° C (Umluft) vorheizen.  Zwiebel, Karotten und Sellerie schälen und in kleine Würfel schneiden. Das Rouladenfleisch zwischen 2 Seiten Klarsichtfolie flach klopfen, nebeneinander legen, salzen, pfeffern, mit Senf bestreichen und mit dem Bacon belegen. Die Gewürzgurkenscheiben  auf dem breiten Ende der Rouladen verteilen. Mit Zwiebelstreifen belegen, die Längsseiten darüber klappen und vom breiten Ende aus aufrollen. das Fleisch mit Rouladennadeln fixieren und mit Salz, Pfeffer kräftig würzen.

1 EL Öl in einem Bräter erhitzen, Rouladen darin rundum anbraten, danach herausheben. Restliches Öl im Bräter erhitzen, Gemüse darin anrösten. Das Tomatenmark dazugeben und unter Rühren kurz mitrösten. Mit dem Cranbeerie Saft ablöschen, kurz einkochen lassen und mit dem Rinderfond auffüllen, anschließend die Rouladen hineinlegen. Im vorgeheizten Ofen  auf der 1. Schiene von unten etwa 1 1/2 Stunden zugedeckt schmoren, dabei ab und zu wenden.  Wenn die Rouladen weich sind herausheben und die Soße gemeinsam mit dem Gemüse durch ein Sieb in einen Topf streichen, aufkochen, bis zur gewünschten Sämigkeit noch einköcheln und abschmecken. Die Rouladen noch ca. 8-10 Minuten bei milder Hitze darin ziehen lassen.

Tipp

Schmorgerichte wie diese Rouladen schmecken mir aufgewärmt noch besser. ich bereite sie meist schon 1 oder 2 Tage vorher zu und stelle nur die Soße frisch fertig. So gibt es keinen Stress und mein Sonntagsessen ist eine entspannte Geschichte!

 

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„Rück-Vor-Akutfall“- Teil 2

11203098_866850706702415_9154810540511639767_n„Wenn eine Gedankenlampe ausgeht, entsteht eine Gewohnheit!“ Alexander Rauter

Es war passiert! Meine Gedankenlampe hatte einen Kurzschluss und die alte Gewohnheit war zu verführerisch! Panik, Versagen, Kopf in den Sand und die wiederkehrende Frage „Wie soll ein Mensch das ertragen?“ Indem ich innehalte und meinen Fokus auf das richte was mir wichtig ist „Meine Werte“ also zurück zum Prinzessinnen Prinzip

„Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, lächeln und weitermachen!“

1. Frühstücken und zurück in meine Struktur. Das Geschehene war passiert, daran konnte ich nichts ändern aber es machte meine Fortschritte doch nicht weniger bedeutsam! Hingegen machte es mir deutlich, dass ich auf Ursachen Forschung gehen musste. Sprich ein gutes Stück Arbeit lag vor mir. Ich weiß aus Erlebtem und Erleben, wie sich Verhalten wandeln kann, damit der Heilprozess weitergehen kann. Ich muss dabeibleiben und mit offenen Augen hinschauen! In der Klinik wurde ich zumeist zu einer Verhaltensanalyse des „Problemverhalten“ verdonnert. Gemeinsam, im Gespräch mit meiner Therapeutin, analysierte ich die komplette Situation und  dabei begab ich mich auf Ursachen Forschung! So nun auch jetzt! Ich stellte mich den Fragen und Tatsachen, der beschissen grausamen Realität.

  1. Beschreibe das Problemverhalten im Detail! Wirklich alles und besonders die unschönen Seiten. Was habe ich gedacht, gefühlt und körperlich wahrgenommen? War ich alleine oder gab es Menschen die beteiligt waren?
  2. Welche äußeren oder inneren Auslöser waren vor der Situation präsent? Welche Gedanken waren in meinem Kopf bevor der Fressanfall begann?
  3. Welche „Faktoren“ begünstigten den Anfall im vornherein? (einsparen, rumsporteln, nicht schlafen etc.)
  4. Welche Konsequenzen (positiv + negativ) folgen nun?
  5. Lösung herausfiltern! Wo hätte ich ansetzen können um die Situation zu entschärfen? Was hätte ich tun müssen?
  6. Was kann ich daraus lernen? Welche vorbeugende Strategien kann ich entwickeln!

Punkt 2,3 und 5 zeigten schnell was schon länger offensichtlich war. Die äußere Fassade der funktionierenden Person, Inga, hatte unter der Haut Risse. Ich war zu arglos in dem Umgang mit mir selbst. Ich ignorierte meine Grenzen, schlief zu wenig, knapste an meinen Zwischenmahlzeiten, sprach nicht über Bedrückendes, sondern begrub alles mit Arbeit und taktischem Wegrennen. Ich ging aus dem Kontakt mit Menschen und hungerte weniger körperlich als vielmehr geistlich. Ich war allein unter so vielen Menschen und brauchte die Freunde, vor denen ich mich vergrub. Warum??? Weil ich nicht sehen/hören wollte, wie es mir besser gehen könnte. Ich war so müde von dem ständigen dagegen halten und wollte eine Pause! NUR EINMAL NOCH!!!!

Oh wie ich diesen Satz hasse, denn es gibt keine Pause von der Sucht von  den mühsamen Weg zur Gesundheit! Nur weil ich im Normal Gewicht und trocken bin, heißt es nicht, dass der Weg auf einmal leichter ist! Also stellte ich mich zu gefühlten x-ten Mal wieder neu auf! Feste Essens- und Tagespläne, festgelegte Pausen, regelmäßiges schreiben meiner Morgenseiten, Gi Gong und Malen brachten mich wieder in die Spur.

Friedrich Hegel sagte einmal

Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, dass Völker und Regierungen  niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt hätten.

Ich möchte lernen und sehe mittlerweile auch die Rückfälle als ein Vorfall, mit der Chance mich in Zukunft besser zu behandeln zu wissen. 🙂

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„Rück-Vor-Akkut-Fall“- Teil 1

img_20160409_103508.jpgEine Sucht und eine Essstörung ist eine Sucht, wirklich zu bewältigen ist ein sehr langwieriger Prozess! Das ist ein unumstößlicher Fakt und wahrscheinlich auch ein Naturgesetz. Am Anfang ist der Wunsch, man sagt sich vielleicht „Und ab Morgen höre ich auf! Höre ich auf zu Hungern ! Höre ich auf zu Kotzen! Höre ich auf mich selbst zu Zerstören!“ und ohne Zweifel man will es tatsächlich. Denn zu diesem Zeitpunkt ist der Leidensdruck so mächtig, das Leben so eingeschränkt, dass man erkennt, dass es schon sehr lange kein Leben mehr ist. Auch ich stellte keine Ausnahme. bei diesen Gedankengängen dar.

So schmiedete ich detaillierte Pläne, wie es ab „Morgen“  genau laufen sollte, wie ich mir ein Leben ohne Sucht  vorstellte und erschuf in meinem Kopf euphorisch eine neue Inga. Am nächsten Tag jedoch, getreu nach dem Motto „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?“ war/ist die Euphorie zumeist weg und der Gedanke an das „Nur noch eine Mal!“ kroch in jede Zelle des Gehirns.  Dies ging bei mir solange bis ich, leider nicht nur einmal, in die Klinik  zu stationären Behandlung musste, um eine reelle Chance für den Neu-Start  zu schaffen.

Dieser „Nur noch…“ Satz jedoch hat seine Macht, nach wie vor, nicht verloren und ist einem schwelenden Geschwür gleich, welches immer dann an Kraft gewinnt, wenn ich zu locker oder unbedarft bin. Auf makabere Weise immer dann, wenn es mir sogar gut geht und ich wirklich auf höchstem Niveau jammern müsste.  Wie bei einem Fingerschnippser  ist er plötzlich da, dieser kranke Gedankengang und die Planung beginnt fast gleichzeitig. Die Planung des, noch einen aber wirklich letzten, Fressanfall! Nach langer „Anfall freier Zeit“ war er wieder da. So verführerisch und lockend, dass ich Ihm scheinbar nichts entgegenzusetzen  hatte. Nicht nur, dass ich mein Gewicht und Körper akzeptierte, nein ich war mit mir zufrieden. Alles lief, so wie ich es mir vorstellte. Es fing leise an, ich hörte nicht hin und machte weiter wie gewohnt und plötzlich war die Stimme zu laut!

Der Druck war so massiv, dass ich nach detaillierter Planung um Mengen und Auswahl, meiner zu erbeutenden Lebensmittel, los zog und mir meine Drogen besorgte. Ich sagte Termine ab, kanzelte Verabredungen, verkroch mich in der Wohnung und los ging es. Ich kochte Unmengen, aß diese Unmengen, bis ich nicht mehr konnte und kotze Unmengen wieder aus. Dieser grauenvolle Prozess zieht sich dann Stundenlang hin, bis entweder kein Essen mehr da ist oder ich zu kaputt zum weitermachen bin. In diesen Moment war keine Reue sondern nur Stille! Stille in meinem Kopf und keine Emotion in meinem Sein. Ruhe vor dem endlosen ankämpfen gegen die Sucht und Ruhe vor der verlockenden Stimme in meinem Kopf!

Das Erwachen kam, nicht erst am nächsten Morgen, sondern prompt mit unnachgiebiger Härte. Scham, Ekel, Abscheu vor mir und meinem Wesen überrannten mich und Selbstzweifel nagten so stark wie selten an mir. Mit rasendem Herzen, schmerzendem Magen und brennender Speiseröhre fiel ich in eine alptraumhafte Nacht!

Einmal Suchti, immer Suchti!

 

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