„Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst. Wir müssen einem Leben Lebewohl sagen, bevor wir in ein anderes eintreten können.“ Anatole France
„Ich bin Köchin! Wenn das nicht mehr geht, was bin ich dann noch?“
Vielleicht erkennt sich der Eine oder Andere wieder? Da gibt es diese EINE bestimmte Sache… ! Man kann sich nicht vorstellen jemals ohne Sie zu sein denn, sie nimmt soviel Raum in den eigenen Gedanken ein und erfüllt einen auf eine schon fast perfide Art. Sie hat einem im Leben begleitet, Halt gegeben, Struktur geschaffen und war ein steter Lichtblick. Doch diese eine Sache, die man über alles andere stellte, glorifizierte und verteidigte mit allem was einem zur Verfügung stand…. Sie hinderte auch! Nein sie behinderte Einem selbst, am weiterkommen und weiter entwickeln ! Sie stand dem wahren Leben entgegen.
In meinem Werdegang wurde es Zeit erneut eine Entscheidung zu treffen. Der 8. Schritt! Ich stand an einer „Weg- Zweigung“ und musste die für mich schmerzlichsten Trennung in meinem „Neuen“ Leben vollziehen. Ich habe mich entschieden „Abschied von der Gastronomie!“ zu nehmen. Abschied von einem aufregenden und erfüllenden Leben. Abschied von Menschen, Kollegen, Freunden und einer 2. Familie. Aber auch Abschied von alten Gewohnheiten, bösen Trickern, schädlichen Verhaltensmustern und von einem Leben welches keine normale Beziehung und Familie zulässt. Welches dem freien Leben entgegensteht. Ich habe mich für ein Weihnachten, Sylvester und Geburtstage entschieden. Für ein Abends nach Hause kommen und ein Sonntags verplemmpern Tag. Schlichtweg für einen normalen aber denoch nicht langweiligen Alltag, mit all seinen Höhen und Tiefen entschieden.
Mit einer neuen Bekanntschaft kam eine neue Sichtweise, neue Anregungen und auch neue Bedürfnisse, Sehnsüchte und Wünsche. Der Wunsch zu Jemanden gehören, heimisch zu werden und etwas gemeinsames aufzubauen. Vielleicht sogar eine Familie zu gründen und etwas zurückzugeben! Zurückzugeben an mich. Ich bin es mir schuldig, das eine Leben in allen Zügen zu genießen, zu erleben und zu erfahren. Ich trauere nur wenig meiner Küchenzeit hinterher, denn ich durfte alles erleben, reisen und mich kreativ entfalten. Menschen kennen lernen und eine Erfüllung finden, die Ihre 2. sucht. Aber ich wurde auch krank, da ich „Das Maß der Dinge“ nicht fand! Mich und meine Fähigkeiten überschätzte, mein Leben und mich schändlich behandelte. Alles auf eine zu hohe Karte setzte, mit dem Resultat all dies wieder zu verlieren. Wahrscheinlich kommt bei mir erst mit dem Alter die Vernunft aber immerhin sie ist gekommen und nun ist es Zeit einen neuen Weg zu beschreiten.
Einen weiteren Schritt gehen! Aus einem Trampelpfad der Wirrungen einen festen Weg mit Werten und nicht nur Zielen zu schaffen. Denn die Werte auf dem Wege machen erst das Ziel zu einem erfüllenden Sinn.
Ich bin gespannt wie es weitergeht. Die Entscheidung für das Privatleben kann ich gut verstehen. Auch wenn das Berufsleben immer spannend erschien. Ich kenne das aus der Werbung. Jedes Wochenende, Feiertage, keine längerfristigen Pläne. Führt in eine mentale Insolvenz. Nicht gut. Liebe Grüße aus Hamburg Cornelia
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Liebe Cornelia
vielen dank für deine Worte, sie bestärken mich in meinem Entschluss. Das schwierigste momentan ist es auszuhalten, das ich noch keinen adäquaten „Ersatz“ für mich gefunden habe. Die entstandene Lücke ist groß aber dennoch blicke ich mutig in die Zukunft. Denn “ Mein Ziel ist es ein Leben aufzubauen, von dem ich mich nicht im Urlaub erholen muss!“ Liebe Grüße aus Stuttgart
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