„Rück-Vor-Akutfall“- Teil 2

11203098_866850706702415_9154810540511639767_n„Wenn eine Gedankenlampe ausgeht, entsteht eine Gewohnheit!“ Alexander Rauter

Es war passiert! Meine Gedankenlampe hatte einen Kurzschluss und die alte Gewohnheit war zu verführerisch! Panik, Versagen, Kopf in den Sand und die wiederkehrende Frage „Wie soll ein Mensch das ertragen?“ Indem ich innehalte und meinen Fokus auf das richte was mir wichtig ist „Meine Werte“ also zurück zum Prinzessinnen Prinzip

„Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, lächeln und weitermachen!“

1. Frühstücken und zurück in meine Struktur. Das Geschehene war passiert, daran konnte ich nichts ändern aber es machte meine Fortschritte doch nicht weniger bedeutsam! Hingegen machte es mir deutlich, dass ich auf Ursachen Forschung gehen musste. Sprich ein gutes Stück Arbeit lag vor mir. Ich weiß aus Erlebtem und Erleben, wie sich Verhalten wandeln kann, damit der Heilprozess weitergehen kann. Ich muss dabeibleiben und mit offenen Augen hinschauen! In der Klinik wurde ich zumeist zu einer Verhaltensanalyse des „Problemverhalten“ verdonnert. Gemeinsam, im Gespräch mit meiner Therapeutin, analysierte ich die komplette Situation und  dabei begab ich mich auf Ursachen Forschung! So nun auch jetzt! Ich stellte mich den Fragen und Tatsachen, der beschissen grausamen Realität.

  1. Beschreibe das Problemverhalten im Detail! Wirklich alles und besonders die unschönen Seiten. Was habe ich gedacht, gefühlt und körperlich wahrgenommen? War ich alleine oder gab es Menschen die beteiligt waren?
  2. Welche äußeren oder inneren Auslöser waren vor der Situation präsent? Welche Gedanken waren in meinem Kopf bevor der Fressanfall begann?
  3. Welche „Faktoren“ begünstigten den Anfall im vornherein? (einsparen, rumsporteln, nicht schlafen etc.)
  4. Welche Konsequenzen (positiv + negativ) folgen nun?
  5. Lösung herausfiltern! Wo hätte ich ansetzen können um die Situation zu entschärfen? Was hätte ich tun müssen?
  6. Was kann ich daraus lernen? Welche vorbeugende Strategien kann ich entwickeln!

Punkt 2,3 und 5 zeigten schnell was schon länger offensichtlich war. Die äußere Fassade der funktionierenden Person, Inga, hatte unter der Haut Risse. Ich war zu arglos in dem Umgang mit mir selbst. Ich ignorierte meine Grenzen, schlief zu wenig, knapste an meinen Zwischenmahlzeiten, sprach nicht über Bedrückendes, sondern begrub alles mit Arbeit und taktischem Wegrennen. Ich ging aus dem Kontakt mit Menschen und hungerte weniger körperlich als vielmehr geistlich. Ich war allein unter so vielen Menschen und brauchte die Freunde, vor denen ich mich vergrub. Warum??? Weil ich nicht sehen/hören wollte, wie es mir besser gehen könnte. Ich war so müde von dem ständigen dagegen halten und wollte eine Pause! NUR EINMAL NOCH!!!!

Oh wie ich diesen Satz hasse, denn es gibt keine Pause von der Sucht von  den mühsamen Weg zur Gesundheit! Nur weil ich im Normal Gewicht und trocken bin, heißt es nicht, dass der Weg auf einmal leichter ist! Also stellte ich mich zu gefühlten x-ten Mal wieder neu auf! Feste Essens- und Tagespläne, festgelegte Pausen, regelmäßiges schreiben meiner Morgenseiten, Gi Gong und Malen brachten mich wieder in die Spur.

Friedrich Hegel sagte einmal

Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, dass Völker und Regierungen  niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt hätten.

Ich möchte lernen und sehe mittlerweile auch die Rückfälle als ein Vorfall, mit der Chance mich in Zukunft besser zu behandeln zu wissen. 🙂

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5 Antworten zu „Rück-Vor-Akutfall“- Teil 2

  1. Wili schreibt:

    Manchmal sind die angeblichen Fehlhandlungen genau das, was wir gerade dringend für uns brauchen, weshalb auch immer. Und jeder Moment ist ein neuer Moment, kann ein Neuanfang sein… Also weiter! 🌞

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    • ingahahnel schreibt:

      Liebe Wili, du sprichst mir aus dem Herzen! Genau darum geht es im ganzem Leben, nicht nur in schweren sondern auch in guten Zeiten. Den Moment zu nehmen, wie er ist, nicht zu bewerten aber das beste daraus zu machen, lohnt sich meist! Lg

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  2. ReFu schreibt:

    Hut ab! …und toller Text!
    Einen interessanten Bestandteil konnte ich für mich noch zur Verhaltensanalyse hinzufügen: die Wiedergutmachung an mich selbst. Vielleicht auch etwas für dich? 😉

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    • ingahahnel schreibt:

      Liebe ReFu vielen Dank für deine lieben Worte. „Wiedergutmachung“ ist für mich ein schweres Wort, denn es bedeutet für mich einen Fehler an mir wieder auszubügeln, eine Schuld zu begleichen. Da ist das Problem für mich, Krank zu sein beinhaltet keine Schuld für mich. Durch die Rückkehr zum normalen Essen gebe ich meinem Körper und meiner Seele alles was sie brauchen und nähre damit meinem Geist. Ganz liebe Grüße Inga

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      • ReFu schreibt:

        Das ist eine interessante Sichtweise und lässt mich die Sache gerade selbst noch mal überdenken. Danke für diese Anregung.

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