Innehalten

Diese Zeilen sind der Beginn eines vorübergehenden Abschieds. Vor etwa einem Jahr habe ich mit meinem kleinen, feinem Blog begonnen um mich wieder in die Spur zu bringen . Ich hatte ein festes Ziel vor Augen und eine klare Vorstellung davon wie ich es erreiche. Eine eigenständige Gewichtszunahme um für die letzten Schritte, ein letztes Mal, zum Set Point nochmals in die Klinik zu gehen.

In diesem unwahrscheinlich tollen Jahr habe ich eine erstaunliche kleine Rezepte Sammlung zustande gebracht. Gerichte die ich genossen habe und welche mir den Zugang zum Geniessen und selber kochen zurückbrachten. Mit jedem Gramm mehr kam auch, unter dem Strich, wieder mehr Lebensfreude in mein Wesen und ich konnte viele Leidenschaften neu entdecken. Angefangen vom Malen, über das Trommeln bis hin zu Yoga und natürlich dem Schreiben. 🙂

Mein  Masterplan ging auf, ich nahm eigenständig zu und habe den Antrag für die Klinik  gestellt. Nur ist das mit Schicksal und dem vorbestimmten Weg zu ein Ding. Erstens kommt es anders und zweitens als gedacht! Die Krankenkasse übernimmt keine weitere stationäre Behandlung. Puh, die Nachricht kam sehr, sehr unverhofft. In nichts war ich mir so sicher, dass ich die restliche Zunahme in einer klinischen Umgebung erreichen könnte. In einem doch geschütztem Umfeld und nun NICHT? Wie soll ich das packen? Wie soll es weitergehen? Seltsamer Weise  fiel ich dennoch in kein Loch oder  totale Selbstzweifel…nein im Gegenteil. Ich ließ  die Information sacken, machte mir Mittagessen und ging ins Gespräch mit mir! In den folgenden Tagen sprach ich auch mit meinem „Helferteam“ vor Ort und kam zu dem Schluss „Was hat sich verändert? Nichts! Essen muss ich nach wie vor alleine!“ Ich bin stärker geworden und schon längst auf dem Weg zu meinem Ziel. Stark genug um weiter zu gehen, auch ohne die Klinik! Es wird hart , JA, es wird nicht leicht, JA aber unmöglich NEIN. Man sagte mir oft in der Vergangenheit, dass ich es nie schaffen würde und was ist passiert … DAS GEGENTEIL! Ich gehe oft andere Wege und andere Tempos, ich mache keinen Wettkampf aus dem Gesund werden. Ich tue es nur für mich, die Schritte die ich gehe sind so fest und gezielt, dass ich mich auf mich verlassen kann. ich kann tiefe Wurzeln schlagen und mit einer unendlichen Geduld harren, Situationen aussitzen und Krisen wegatmen. Diese Fähigkeiten werde ich brauchen um die restlichen Kilos zuzunehmen.

Ich nehme die weitere Herausforderung an! Das bedeutet aber auch, dass es nicht mehr um „Blog taugliche“ Rezepte oder Gerichte gehen wird . Nicht vorrangig, denn um relevant und zügig zuzunehmen geht es um essen. Mindestens 3-5 mal ausreichend und wenn es denn sein muss, dann auch nur mechanisch. Es werden Gefühle, Gedanken und auch Zweifel kommen, da mache ich mir nix vor. Nur möchte ich mich nicht davor drücken indem ich mich mit dem Bloggen ablenke. Ich möchte mir und meiner Angst in das Gesicht schauen. Damit der Schrecken seine Macht verliert! Was soll passieren, es kann nur besser werden.

Bis ganz bald und eine gute Zeit euch Lieben!

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9 Antworten zu Innehalten

  1. unserlebenmitemily schreibt:

    Versuche doch mal, einen Widerspruch bei der Krankenkasse einzulegen. Schreibe genau, warum du diesen Aufenthalt brauchst. Weiterhin alles Gute.
    Liebe Grüsse,
    Isabelle

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    • ingahahnel schreibt:

      Vielen Dank Isabelle Das hat leider keinen Sinn, da die Kasse nur eine Reha Maßnahme unterstützen würde. In der Klinik, wo ich die vergangenen Intervalle war, ist dies aber nicht möglich! Trotzdem Danke und liebe Grüße

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  2. ReFu schreibt:

    Wenn ich das lese, kriege ich Gänsehaut! Inga, wenn es jemand schafft, dann DU!

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  3. cahama schreibt:

    Sei stark!
    Und geh Deinen Weg!

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  4. Andi schreibt:

    Ein unglaublich toller Blog!
    Und ich bin nur zufällig über
    ‚Nie wieder Alkohol‘ hier he-
    reingekommen.
    Vielen Dank!
    Ich drücke Dir die Daumen!

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    • ingahahnel schreibt:

      Vielen lieben Dank!!! Unterstützende Worte ermutigen mich immer weiter zu machen! Weitere Schritte sind im letzten Monat geschehen :-)und berichten werde ich bald. Daumen drücken hilft! 🙂 Bis dahin Andi

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  5. lautleise schreibt:

    Vielen Dank für Deine tollen und nachdenklichen Geschichten.
    Auf deinem Foto sieht man deutlich:
    Diese Küche lebt!
    Genauso wie bei mir daheim, im schönen Westerwald.
    Liebe warme Grüße – der Wolf.

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    • ingahahnel schreibt:

      Lieben Dank für deine Worte. Sie motivieren mich nun endlich weiter zumachen. In den letzten Monaten fehlte ein wenig die Zeit. 😦 Aber es gibt doch soviel zu berichten und noch mehr zu kochen und auszuprobieren.
      Liebe Grüße aus dem Schwabenländle

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